====== Taoismus ====== ===== Ursprünge des Taoismus ===== Das Entstehen des Taoismus in China wird auf die Zeit vom 6. - 4. Jahrhundert v. Chr. datiert. Als Gründergestalt gilt [[Laotse]] mit seinem berühmten Klassiker //Tao Te King//. Als weitere wichtige Einflüsse sind [[Liä Dsi]] (ca. 450 v. Chr.) mit seinem Werk //Das wahre Buch vom quellenden Urgrund// sowie [[Dschuang Dsi]] (365-290 v. Chr) zu nennen, mit seinem Hauptwerk //Das wahre Buch vom südlichen Blütenland//. Ein Abkömmling der magischen Linie des Taoismus ist das [[https://architektur-ideenjournal.de/|Feng Shui]]. ===== Taoismus und Konfuzianismus ===== Taoismus und [[Konfuzianismus]] können als gegensätzlich, ja als polar entgegengesetzt gesehen werden. Während der Taoismus das [[Handeln]] (im Sinne von ich-verhaftetem Kontrollieren) ablehnt, betont der Konfuzianismus Pflicht und gesellschaftliche Ordnung. Daher könnte man ersteren auch als anarchistisch und zweiteren als etatistisch/kollektivistisch verstehen. So waren (und sind auch heute noch) die politischen Herrschaftsstrukturen in China konfuzianisch geprägt((Dies gilt sowohl für die alten Kaiserreiche wie auch für das moderne kommunistische China.)). Gleichwohl enthalten sie, wenn auch nicht so offensichtlich, taoistische Grundprinzipien wie das Loslassen, Zulassen, Nicht-Kämpfen und das Mitfließen mit der Lebenskraft. ===== Taoismus und Zen ===== Der Legende nach brachte [[Bodhidharma]] im 5. Jahrhundert n. Chr. die Lehre [[Buddha]]s aus Indien nach China. Hieraus entstand die Lehre und Praxis des [[Zen]], die vom Japaner [[Dogen]] von China nach Japan gebracht wurde. Näheres hierzu siehe: * [[Zen]] Man sollte nicht versuchen, Taoismus und Zen zu trennen und theoretisch gegeneinanderzustellen, weil sie im Kern dieselbe innere Erfahrung anstreben — d.h. der Schwerpunkt liegt stets auf [[Praxis]] und auf dem Ziel der persönlichen Erleuchtungserfahrung, nicht auf der Entwicklung von weltanschaulichen Konzepten oder Philosophien (wie dies im Westen stets die, scheinbar unwiderstehliche, Tendenz ist). Als moderner Protagonist des Taoismus sei der Engländer [[Wei Wu Wei]] zu nennen, dessen Werk sich auf die Kernproblematik von [[Selbsterkenntnis]] bezieht und der sowohl [[Buddhismus]], Taoismus wie auch Zen und [[Advaita]] kongenial und mit einer durchgehend homogenen Perspektive präsentiert. ===== Werke ===== * Laotse: Tao Te King * Liä Dsi: Das wahre Buch vom quellenden Urgrund * Dschuang Dsi: Das wahre Buch vom südlichen Blütenland * siehe auch: Werke von [[Wei Wu Wei]] {{tag>Lehren Taoismus}}