Verbesserung

Verbesserung um der (vermeintlichen) Verbesserung willen ist ein typisches Verstandesmuster.

Zu unterscheiden sind Fälle, wo Verbesserung sich spontan und folgerichtig aus der Situation ergibt, etwa bei der nötigen Reparatur eines Schadens, und Fälle, wo Verbesserung einer in die Zukunft gerichteten Erwartung auf mehr Glück, mehr Komfort, mehr Kontrolle zugeordnet ist.

Im zweiten Fall wird Verbesserung zum Selbstläufer, zur Manie, ja zum Wahn. So ist z.B. eine Gesellschaft, die dem Versklavungsmechanismus des Schuldgeldsystems unterworfen ist, zu ständiger scheinbarer Verbesserung, genannt „Fortschritt“, genötigt, während gleichzeitig die Lebensqualität sinkt statt zu steigen.

Das Ansammeln von Gutem wie von Schlechtem hat beides mit dem Haften an der Form zu tun. Wer Schlechtes tut, weil er der Form verhaftet ist, muß unnötigerweise die verschiedensten Inkarnationen durchlaufen. Doch jene, die an der Form haftend Gutes tun, laden sich ebenso nutzlose Mühen und Entsagungen auf. In beiden Fällen ist es besser, plötzliche Selbstverwirklichung zu erlangen und den grundlegenden Dharma zu erfassen. Huang-po: Der Geist des Zen, S. 47

Selbstverbesserung ist in jedem Fall ein aussichtsloses Unterfangen und Hauptkennzeichen des spirituellen Egos.


Siehe auch:


GLR 5.04.2023-15:35