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konzeptbildung

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konzeptbildung [13.05.2023-19:33] gerdlotharkonzeptbildung [18.02.2024-16:19] (aktuell) – [Der Mechanismus der Konzeptbildung] gerdlothar
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 Man kann Konzepte auch verstehen als Versuch, Kontrolle über sich und die Umwelt auszuüben. Dem zugrunde liegt die Annahme, Konzepte gingen Handlungen und Verhaltensweisen voraus und Schlußfolgerungen könnten nach eigenem Willen gegenüber der Welt (sowie ggf. auch gegenüber der eigenen Innenwelt) durchgesetzt werden. Wer so denkt, sieht im Konzept den Ursprung seines Verhaltens. Tatsache ist jedoch, und nähere Selbstbeobachtung zeigt dies auch unmißverständlich und klar, daß Konzepte wie auch ganz allgemein Gedanken immer nur **Reaktionen** darstellen. Weder das Denken noch irgendwelche geistigen Projektionen setzen Ursachen, sondern allein die [[Lebenskraft]] selbst, die wiederum eine unpersönliche Ausdrucksform der Ganzheit ist und deren jeweilige Erscheinungsform manifestiert. Man kann Konzepte auch verstehen als Versuch, Kontrolle über sich und die Umwelt auszuüben. Dem zugrunde liegt die Annahme, Konzepte gingen Handlungen und Verhaltensweisen voraus und Schlußfolgerungen könnten nach eigenem Willen gegenüber der Welt (sowie ggf. auch gegenüber der eigenen Innenwelt) durchgesetzt werden. Wer so denkt, sieht im Konzept den Ursprung seines Verhaltens. Tatsache ist jedoch, und nähere Selbstbeobachtung zeigt dies auch unmißverständlich und klar, daß Konzepte wie auch ganz allgemein Gedanken immer nur **Reaktionen** darstellen. Weder das Denken noch irgendwelche geistigen Projektionen setzen Ursachen, sondern allein die [[Lebenskraft]] selbst, die wiederum eine unpersönliche Ausdrucksform der Ganzheit ist und deren jeweilige Erscheinungsform manifestiert.
  
-Wenn verstanden und auch bei sich selbst ganz praktisch beobachtet wird, daß Konzepte keine echte Wirkung ausüben (dies gilt auch für alles, was mit Ideen zu tun hat), kann die Energie, die in mentale Projektionen investiert wurde, wieder zu ihrer Quelle, nämlich zum wirklichen Sein des Menschen zurückkehren. Sie drückt sich dann spontan, unvorhersehbar, völlig frei (und daher auch angstfrei) und lustvoll aus; sie ist dann authentischer Ausdruck der Ganzheit und trägt daher auch immer harmonisch, heilend und fruchtbar zur Einheit allen Seins bei. Nur diese Ausdrucksform ist ungespalten, konfliktfrei und liebevoll, während aus geistiger Projektion resultierende Konzepte den Keim von [[Ablehnung]], Grausamkeit und Zwiespalt in sich tragen. Dies gilt unabhängig von jeglichem Anspruch, und sei er noch so wohlmeinend oder reformerisch gemeint.+Wenn verstanden und auch bei sich selbst ganz praktisch beobachtet wird, daß Konzepte keine echte Wirkung ausüben (dies gilt auch für alles, was mit [[Ideen]] zu tun hat), kann die Energie, die in mentale Projektionen investiert wurde, wieder zu ihrer Quelle, nämlich zum wirklichen Sein des Menschen zurückkehren. Sie drückt sich dann spontan, unvorhersehbar, völlig frei (und daher auch angstfrei) und lustvoll aus; sie ist dann authentischer Ausdruck der Ganzheit und trägt daher auch immer harmonisch, heilend und fruchtbar zur Einheit allen Seins bei. Nur diese Ausdrucksform ist ungespalten, konfliktfrei und liebevoll, während aus geistiger Projektion resultierende Konzepte den Keim von [[Ablehnung]], Grausamkeit und Zwiespalt in sich tragen. Dies gilt unabhängig von jeglichem Anspruch, und sei er noch so wohlmeinend oder reformerisch gemeint.
  
 ===== Die Identifikation mit Konzepten ===== ===== Die Identifikation mit Konzepten =====
  
 ==== Die Selbstidentifikation mit dem Körper ==== ==== Die Selbstidentifikation mit dem Körper ====
-Die Vorstellung eines „Geistes“ entstammt direkt der Selbstidentifikation mit dem Körper. Und zwar gehören zum Körper in erster Linie die Körperwahrnehmungen sowie daraus folgend die Körper-Reaktionsweisen. Halten wir uns an das, was wir unmittelbar erfahren, nämlich die Körperwahrnehmungen: Aus diesen wird das Vorhandensein einer den Körper umgebenden „Außenwelt“ geschlußfolgert.+Die Vorstellung eines „Geistes“ entstammt direkt der [[Selbstidentifikation]] mit dem Körper. Und zwar gehören zum Körper in erster Linie die Körperwahrnehmungen sowie daraus folgend die Körper-Reaktionsweisen. Halten wir uns an das, was wir unmittelbar erfahren, nämlich die Körperwahrnehmungen: Aus diesen wird das Vorhandensein einer den Körper umgebenden „Außenwelt“ geschlußfolgert.
  
 ==== Ein Beispiel ==== ==== Ein Beispiel ====
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 Das Beispiel zeigt deutlich, daß die [[Verstand]]estätigkeit kein eigenständiger Vorgang ist und auch nichts mit irgendeiner wohldefinierten „Identität“ als Handlungs- oder Schlußfolgerungsinstanz zu tun hat, sondern sich aus der Tatsache der Wahrnehmung ergibt, und zwar einmal in direkter Folge und dann bei weiteren Vorkommnissen in einem immer indirekteren, zunehmend abstrahierten Zusammenhang. Gleichzeitig verfestigt sich das damit zusammenhängende Konzept einer „Innen-“ und einer „Außenwelt“. Die jeweilige Beschaffenheit dieses Konzeptes ist, wie mit diesem Verständnis leicht nachzuvollziehen ist, direkte und indirekte Folge der jeweiligen Körperwahrnehmungen. Das Beispiel zeigt deutlich, daß die [[Verstand]]estätigkeit kein eigenständiger Vorgang ist und auch nichts mit irgendeiner wohldefinierten „Identität“ als Handlungs- oder Schlußfolgerungsinstanz zu tun hat, sondern sich aus der Tatsache der Wahrnehmung ergibt, und zwar einmal in direkter Folge und dann bei weiteren Vorkommnissen in einem immer indirekteren, zunehmend abstrahierten Zusammenhang. Gleichzeitig verfestigt sich das damit zusammenhängende Konzept einer „Innen-“ und einer „Außenwelt“. Die jeweilige Beschaffenheit dieses Konzeptes ist, wie mit diesem Verständnis leicht nachzuvollziehen ist, direkte und indirekte Folge der jeweiligen Körperwahrnehmungen.
  
-Der gängige Irrtum bei der Identifikation mit Konzepten besteht darin, daß dem Konzept ein eigenes, von der Wahrnehmung unabhängiges Wesen zugeschrieben wird, so als könne es kraft seines scheinbar „realen“ Vorhandenseins auch ohne die es bedingenden Wahrnehmungen existieren. Ganz entsprechend verhält es sich mit dem Ich-Konzept als dem allen Konzepten zugrundeliegenden und von der Wichtigkeit her übergeordneten Konzept. Das Konzept bekommt nicht nur Realitätscharakter zugewiesen, sondern auch Attribute von Souveränität, Kontrolle, „Entscheidungsfreiheit“ und „Individualität“. Hieraus wiederum entsteht die Vorstellung eines „Geistes“ oder einer „Seele“ als einer unabhängigen Instanz, die sozusagen dem Körper übergeordnet ist und dessen Erleben und Verhalten angeblich zu steuern oder von diesem sogar getrennt zu existieren vermag.+Der gängige Irrtum bei der Identifikation mit Konzepten besteht darin, daß dem Konzept ein eigenes, von der Wahrnehmung unabhängiges Wesen zugeschrieben wird, so als könne es kraft seines scheinbar „realen“ Vorhandenseins auch ohne die es bedingenden Wahrnehmungen existieren. Ganz entsprechend verhält es sich mit dem Ich-Konzept als dem allen Konzepten zugrundeliegenden und von der Wichtigkeit her übergeordneten Konzept. Das Konzept bekommt nicht nur Realitätscharakter zugewiesen, sondern auch Attribute von Souveränität, Kontrolle, „Entscheidungsfreiheit“ und „[[Individualität]]“. Hieraus wiederum entsteht die Vorstellung eines „Geistes“ oder einer „Seele“ als einer unabhängigen Instanz, die sozusagen dem Körper übergeordnet ist und dessen Erleben und Verhalten angeblich zu steuern oder von diesem sogar getrennt zu existieren vermag.
  
 ==== Die Trennung von Wahrnehmendem und Wahrnehmung ==== ==== Die Trennung von Wahrnehmendem und Wahrnehmung ====
konzeptbildung.1683999232.txt.gz · Zuletzt geändert: 31.10.2023-19:43 (Externe Bearbeitung)

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