Ideen

Das westliche Denken weist Ideen seit dem Zeitalter der klassischen Griechen eine Bedeutung zu, die den viel wesentlicheren Aspekt der Kraft bzw. Lebenskraft übergeht und vernachlässigt. Resultat ist dann eine Verlagerung des Selbstbilds in den Kopf und in den Verstand. Dadurch wird der Mensch geschwächt und desorientiert. Er findet in diesem geistigen Kontext nicht mehr den Weg zurück zu seinem wahren Sein und seiner eigentlichen Berufung. Er wird zum Verstandesmenschen und/oder zum Intellektuellen. Dadurch wiederum wird er unfrei und Opfer von Kräften, die ihn ausnutzen und zu eigenen Zwecken mißbrauchen (Beispiele: Faschismus, Menschenfarm des Falschgeldsystems, ideologische Indoktrination).

Politische Bewegungen wie z.B. der Libertarismus, die den Weg zur „Idee der Freiheit“ auf ihr Banner geschrieben haben, kranken logischerweise an Energiemangel und versanden in philosophierenden, abstrahierenden Konzeptbildungen.

Siehe auch:

Ich dachte darüber im Nachtzug auf dem Weg von Moskau nach Petersburg nach. Ich fragte mich, ob ich wirklich gefunden hatte, wonach ich suchte. War es möglich, daß G. wirklich wußte, was man wissen muß, um von Worten oder Ideen zu Taten, zu „Tatsachen“ zu kommen? Ich war noch über nichts sicher, noch konnte ich etwas genau formulieren. Aber ich hatte eine innere Überzeugung, daß sich etwas schon für mich geändert hatte und von nun an alles anders verlaufen würde.P.D. Ouspensky: Auf der Suche nach dem Unbekannten, 1. Kapitel, 6. Abschnitt, S.31 ff

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Das Gefängnis der Sekundärwirklichkeit basiert auf dem Kult um Ideen, GLR, 17.2.2024