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 Noch etwas anderes erschafft die einzementierte Sichtweise vom Menschen und seiner angeblichen Identifizierbarkeit: die Verwechslung von [[Bewußtsein]] und [[Persönlichkeit|Person]]. Jeder fühlt, daß sein Bewußtsein unveränderlich ist. Es ist immer dasselbe, ob er nun Kind war oder Jugendlicher, Erwachsener oder Greis. Innerlich fühlt er sich als ein und dieselbe Identität. Aber dies hat überhaupt nichts mit dem Körper, der Person oder dem Namen zu tun, und auch nichts mit persönlicher Geschichte, mit Erlebnissen oder Erinnerungen an Erlebnisse. Diese nicht greifbare, im Innern der eigenen Wahrnehmung sitzende Identität wird künstlich festgemacht an Äußerem. Weil man nicht weiß, wer man ist, versucht man sich irgendwo künstlich festzuhalten und [[Identifizierung| identifiziert]] sich mit bestimmten Eigenschaften und Kennzeichen: So meint man dann, das sei man selbst und darüber ließe sich nun etwas Verläßliches aussagen. Noch etwas anderes erschafft die einzementierte Sichtweise vom Menschen und seiner angeblichen Identifizierbarkeit: die Verwechslung von [[Bewußtsein]] und [[Persönlichkeit|Person]]. Jeder fühlt, daß sein Bewußtsein unveränderlich ist. Es ist immer dasselbe, ob er nun Kind war oder Jugendlicher, Erwachsener oder Greis. Innerlich fühlt er sich als ein und dieselbe Identität. Aber dies hat überhaupt nichts mit dem Körper, der Person oder dem Namen zu tun, und auch nichts mit persönlicher Geschichte, mit Erlebnissen oder Erinnerungen an Erlebnisse. Diese nicht greifbare, im Innern der eigenen Wahrnehmung sitzende Identität wird künstlich festgemacht an Äußerem. Weil man nicht weiß, wer man ist, versucht man sich irgendwo künstlich festzuhalten und [[Identifizierung| identifiziert]] sich mit bestimmten Eigenschaften und Kennzeichen: So meint man dann, das sei man selbst und darüber ließe sich nun etwas Verläßliches aussagen.
  
-Aber sämtliche dieser Eigenschaften sind immer nur ein spontaner, sich jeweils ereignender Ausdruck der Lebenskraft und nicht Resultat irgendeiner vorgefaßten persönlichen Absicht. **Sie passieren.** Nun wird diese Wandlung, die mit jedem Menschen in jeder Sekunde abläuft, vom starren [[falsches Selbstbild|Selbstbild]] als Bedrohung empfunden. Man kann doch nicht jemand anders sein, als wofür man sich die ganze Zeit gehalten hat? Wie geht man dann aber mit den eigenen Antrieben, Wünschen, Impulsen und auch Willensausbrüchen um (Zorn, [[Wut]], Eifersucht, Neid, Gier, [[Angst]], Sorge, Enttäuschung, Verzweiflung)? Sie müssen unterdrückt und verdrängt werden, denn sie sind Störfaktoren; sie unterminieren das Selbstbild. Das falsche Selbstbild kämpft nun folgerichtig gegen die Lebenskraft, also gegen seine eigene Grundlage. Als würde das Boot gegen das Wasser kämpfen, auf dem es schwimmt.+Aber sämtliche dieser Eigenschaften sind immer nur ein spontaner, sich jeweils ereignender Ausdruck der Lebenskraft und nicht Resultat irgendeiner vorgefaßten persönlichen Absicht. **Sie passieren.** Nun wird diese Wandlung, die mit jedem Menschen in jeder Sekunde abläuft, vom starren [[falsches Selbstbild|Selbstbild]] als Bedrohung empfunden. Man kann doch nicht jemand anders sein, als wofür man sich die ganze Zeit gehalten hat? Wie geht man dann aber mit den eigenen Antrieben, Wünschen, Impulsen und auch Willensausbrüchen um (Zorn, [[info:Wut]], [[info:Eifersucht]][[info:Neid]], Gier, [[Angst]], Sorge, Enttäuschung, Verzweiflung)? Sie müssen unterdrückt und verdrängt werden, denn sie sind Störfaktoren; sie unterminieren das Selbstbild. Das falsche Selbstbild kämpft nun folgerichtig gegen die Lebenskraft, also gegen seine eigene Grundlage. Als würde das Boot gegen das Wasser kämpfen, auf dem es schwimmt.
  
 Wird der Mensch als Durchgangskanal und Ausdrucksform der [[Lebenskraft]] selbst gesehen, dann endet dieser Kampf ein für allemal. Dann läßt sich auch nichts Endgültiges mehr über irgendeinen Menschen (einschließlich man selbst) behaupten; dann ist jede Einordnung oder Wertung, jede Meinung und jedes Urteil von vornherein absurd. Und genauso jede Erwartung, jeder Anspruch, jede Forderung und jeder Kontrollversuch. All das erweist sich einfach nur noch als dumme und unnötige Selbstverkümmerung, als Auswuchs eines unseligen Mißverständnisses. Wird der Mensch als Durchgangskanal und Ausdrucksform der [[Lebenskraft]] selbst gesehen, dann endet dieser Kampf ein für allemal. Dann läßt sich auch nichts Endgültiges mehr über irgendeinen Menschen (einschließlich man selbst) behaupten; dann ist jede Einordnung oder Wertung, jede Meinung und jedes Urteil von vornherein absurd. Und genauso jede Erwartung, jeder Anspruch, jede Forderung und jeder Kontrollversuch. All das erweist sich einfach nur noch als dumme und unnötige Selbstverkümmerung, als Auswuchs eines unseligen Mißverständnisses.
der_mensch_als_geschehen.1706713067.txt.gz · Zuletzt geändert: 31.01.2024-15:57 von gerdlothar

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