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intellektualitaet

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intellektualitaet [ 1.02.2024-14:36] gerdlotharintellektualitaet [28.02.2024-11:55] (aktuell) – [Intellektualität saugt und schmarotzt] gerdlothar
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 ===== Intellektuelles Diskutieren ===== ===== Intellektuelles Diskutieren =====
-Intellektuelle suchen aus verschiedenen persönlichen Motiven die rhetorische Auseinandersetzung bzw. Diskussion: aus Minderwertigkeitskomplexen, [[Neid]], verdrängter Frustration oder weil sie in Disputen scheinbar "siegen" konnten und daraus eine bestimmte vermeintliche Selbstbestätigung ziehen konnten. (Das Meinungsmatadorentum spielt in der heutigen Kultur eine besondere Rolle, siehe Podiumsdiskussionen vor größerem Publikum, Polit-Diskussionen in Massenmedien, Talk-Shows, akademische Veranstaltungen sowie in neuerer Zeit auch in Internet-Plattformen.)+Intellektuelle suchen aus verschiedenen persönlichen Motiven die rhetorische Auseinandersetzung bzw. Diskussion: aus Minderwertigkeitskomplexen, [[info:Neid]], verdrängter Frustration oder weil sie in Disputen scheinbar "siegen" konnten und daraus eine bestimmte vermeintliche Selbstbestätigung ziehen konnten. (Das Meinungsmatadorentum spielt in der heutigen Kultur eine besondere Rolle, siehe Podiumsdiskussionen vor größerem Publikum, Polit-Diskussionen in Massenmedien, Talk-Shows, akademische Veranstaltungen sowie in neuerer Zeit auch in Internet-Plattformen.)
  
 Tatsächlich lassen sich Positionen von Intellektuellen und Wahrheitssuchern in Diskussionen nicht abklären, geschweige denn miteinander vermitteln. Intellektuelle vertreten meistens komplexe, historisch gewachsene  geisteswissenschaftliche Traditionen und Richtungen: sie sehen sich als Repräsentanten von Wissen, Kultiviertheit und angeblicher "Aufklärung". Ständig wird das "Geistesleben der Kultur" kommentiert und beobachtet und auf Beobachtungen anderer wiederum echohaft reagiert, bis sich Echo-Ketten bilden, die bis ins Unendliche führen. Dies resultiert aus der Schwamm-Funktion des Verstandes, der eine nahezu unendliche Komplexität in der Herstellung von Wissensbezügen und Querverweisen aufweisen kann. Da sich der Intellektuelle nicht von diesem Verstand trennen will (und auch nicht kann, eben weil er ihn für seine wichtigste Errungenschaft hält), setzt er ihn als entscheidendes Instrument, wenn nötig auch als Waffe ein. Was er aber nicht tut (weil er die Konsequenzen sehr wohl erahnt): diesen Verstand, nämlich dessen analytische Schärfe und Klarsichtigkeit, auf sich selbst (den Verstand) anzusetzen und die Grundlagen der eigenen Intellektualität genauer zu hinterfragen und zu erforschen. Denn ein auf sich selbst angesetzter Verstand zerstört sich selbst bzw. zerstört den illusionsbildenen Mechanismus, der aus der aktuellen Gegenwart in die Ersatzwirklichkeit des Denkens und der mentalen Assoziationen (Wünsche, Projekte und [[Konzeptbildung|Konzepte]]) führt. Tatsächlich lassen sich Positionen von Intellektuellen und Wahrheitssuchern in Diskussionen nicht abklären, geschweige denn miteinander vermitteln. Intellektuelle vertreten meistens komplexe, historisch gewachsene  geisteswissenschaftliche Traditionen und Richtungen: sie sehen sich als Repräsentanten von Wissen, Kultiviertheit und angeblicher "Aufklärung". Ständig wird das "Geistesleben der Kultur" kommentiert und beobachtet und auf Beobachtungen anderer wiederum echohaft reagiert, bis sich Echo-Ketten bilden, die bis ins Unendliche führen. Dies resultiert aus der Schwamm-Funktion des Verstandes, der eine nahezu unendliche Komplexität in der Herstellung von Wissensbezügen und Querverweisen aufweisen kann. Da sich der Intellektuelle nicht von diesem Verstand trennen will (und auch nicht kann, eben weil er ihn für seine wichtigste Errungenschaft hält), setzt er ihn als entscheidendes Instrument, wenn nötig auch als Waffe ein. Was er aber nicht tut (weil er die Konsequenzen sehr wohl erahnt): diesen Verstand, nämlich dessen analytische Schärfe und Klarsichtigkeit, auf sich selbst (den Verstand) anzusetzen und die Grundlagen der eigenen Intellektualität genauer zu hinterfragen und zu erforschen. Denn ein auf sich selbst angesetzter Verstand zerstört sich selbst bzw. zerstört den illusionsbildenen Mechanismus, der aus der aktuellen Gegenwart in die Ersatzwirklichkeit des Denkens und der mentalen Assoziationen (Wünsche, Projekte und [[Konzeptbildung|Konzepte]]) führt.
  
 ===== Intellektuelle Selbstverleugnung ===== ===== Intellektuelle Selbstverleugnung =====
-Das Hauptmerkmal, an dem man Intellektualität und Abhängigkeit vom eigenen Verstand (als [[Sucht]]) erkennt, ist die zwanghafte Ablenkung von der eigenen konkreten Situation, also vor allem auch von eigenem Unwissen, eigener Unverantwortlichkeit, von persönlichen Schwächen wie [[Angst]], [[Gier]], Neid, Sexualfrust oder Macht- und Kontrollwünschen. Es wird immer von irgendeiner allgemeinen "Lage" gesprochen, von "der Gesellschaft", "der Umwelt", "der heutigen Zeit" (mit ihren Problemen, die man "angehen und lösen" müsse). Nachdem von der eigenen Situation abgelenkt wurde, wird vom [[Wahrheitssucher]] gefordert, daß dieser "bessere" Alternativen aufzeigen müsse, und wird ihm vorgeworfen, daß er "nur um sich selbst kreise", in einer verinnerlichten "Fantasiewelt" lebe, "unrealistisch" sei, Probleme nicht konkret angehe usw.+Das Hauptmerkmal, an dem man Intellektualität und Abhängigkeit vom eigenen Verstand (als [[info:Sucht]]) erkennt, ist die zwanghafte Ablenkung von der eigenen konkreten Situation, also vor allem auch von eigenem Unwissen, eigener Unverantwortlichkeit, von persönlichen Schwächen wie [[Angst]], [[Gier]], Neid, Sexualfrust oder Macht- und Kontrollwünschen. Es wird immer von irgendeiner allgemeinen "Lage" gesprochen, von "der Gesellschaft", "der Umwelt", "der heutigen Zeit" (mit ihren Problemen, die man "angehen und lösen" müsse). Nachdem von der eigenen Situation abgelenkt wurde, wird vom [[Wahrheitssucher]] gefordert, daß dieser "bessere" Alternativen aufzeigen müsse, und wird ihm vorgeworfen, daß er "nur um sich selbst kreise", in einer verinnerlichten "Fantasiewelt" lebe, "unrealistisch" sei, [[info:Probleme]] nicht konkret angehe usw.
  
 ===== Selbsterkenntnis und Bewußtheit als Tabus ===== ===== Selbsterkenntnis und Bewußtheit als Tabus =====
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 ===== Intellektualität saugt und schmarotzt ===== ===== Intellektualität saugt und schmarotzt =====
-Der Intellektuelle  biegt sich die Wirklichkeit nach der Theorie zurecht, und zwar so, daß immer er selbst dabei am meisten profitiert. Daher kommt auch die politische (Links-)Tendenz von Intellektuellen, dem Staat die Geberrolle zuzuweisen und echte unternehmerische Eigenintiative (Kreativität, Fleiß und Marktgespür) stets als Geldgier und Selbstsucht umzuinterpretieren. Statt eigener Leistung und Arbeit wird gerne eine Gerechtigkeit von oben gefordert und man stellt sich im Sinne des [[https://www.wertperspektive.de/woerterbuch.php#neusprech|Sozialismus]] gerne auf Seiten der "einfachen Arbeiter" (mit denen man in Wahrheit aber nichts gemein hat). Utopische Gesellschafts- und Wirtschaftskonzepte sind die Folge --- die dann am besten diktatorisch, per Dekret, einzuführen seien, da man das Leben ja nicht anders dazu kriegen kann. Typische intellektuelle Berufsbilder sind: Professor, "Forscher", Literat, "Kritiker", "Experte", "Analytiker". Würde der Intellektuelle eine Millionenerbschaft erhalten, so würde er seine Ideale von Gleichheit und Brüderlichkeit sofort übergangslos verabschieden.+Der Intellektuelle  biegt sich die Wirklichkeit nach der Theorie zurecht, und zwar so, daß immer er selbst dabei am meisten profitiert. Daher kommt auch die politische (Links-)Tendenz von Intellektuellen, dem [[info:staat|Staat]] die Geberrolle zuzuweisen und echte unternehmerische Eigenintiative (Kreativität, Fleiß und Marktgespür) stets als Geldgier und Selbstsucht umzuinterpretieren. Statt eigener Leistung und Arbeit wird gerne eine Gerechtigkeit von oben gefordert und man stellt sich im Sinne des [[info:Sozialismus]] gerne auf Seiten der "einfachen Arbeiter" (mit denen man in Wahrheit aber nichts gemein hat). Utopische Gesellschafts- und Wirtschaftskonzepte sind die Folge --- die dann am besten diktatorisch, per Dekret, einzuführen seien, da man das Leben ja nicht anders dazu kriegen kann. Typische intellektuelle Berufsbilder sind: Professor, "Forscher", Literat, "Kritiker", "Experte", "Analytiker". Würde der Intellektuelle eine Millionenerbschaft erhalten, so würde er seine Ideale von Gleichheit und Brüderlichkeit sofort übergangslos verabschieden.
  
 ===== Schweigen und Innehalten ===== ===== Schweigen und Innehalten =====
-Natürlich gibt es, was eigenverantwortliches Erkennen und Ergreifen der Lage betrifft, gar nichts zu diskutieren (kein Ausfechten gegenseitiger "Standpunkte" oder "Philosophien"), sondern es zählt, was einer ganz konkret tut. Was sollte da auch per Analyse, Kritik oder Diskussion, womöglich noch vor öffentlicher Kulisse, geklärt werden? Ist doch hier jeder auf seine private Situation und auf ein ehrliches Einsehen verwiesen, das eben auch eine gehörige Portion Demut verlangt, aber auch Mut und Tatkraft (was aufs selbe hinausläuft). Und da ist echtes eigenes Verstehen, eigene persönliche Erfahrung ausschlaggebend — etwas, das nicht bloß durch Worte zu jedermann nachvollziehbarem [[Verständnis]] vermittelbar ist.+Natürlich gibt es, was eigenverantwortliches Erkennen und Ergreifen der Lage betrifft, gar nichts zu diskutieren (kein Ausfechten gegenseitiger "Standpunkte" oder "Philosophien"), sondern es zählt, was einer ganz konkret tut. Was sollte da auch per Analyse, [[info:Kritik]] oder Diskussion, womöglich noch vor öffentlicher Kulisse, geklärt werden? Ist doch hier jeder auf seine private Situation und auf ein ehrliches Einsehen verwiesen, das eben auch eine gehörige Portion Demut verlangt, aber auch Mut und Tatkraft (was aufs selbe hinausläuft). Und da ist echtes eigenes Verstehen, eigene persönliche Erfahrung ausschlaggebend — etwas, das nicht bloß durch Worte zu jedermann nachvollziehbarem [[Verständnis]] vermittelbar ist.
  
 So ist in der Regel Schweigen die beste Reaktion: still sein, den Verstand nicht anheizen, sondern ins Leere laufen lassen, bis sich diejenige Wahrheit zeigt, die tiefer liegt und mehr von der Ganzheit des Seins berührt. Dann drückt sich dieses Sein so aus, wie es die jeweilige Situation erfordert: zupackend oder loslassend. So ist in der Regel Schweigen die beste Reaktion: still sein, den Verstand nicht anheizen, sondern ins Leere laufen lassen, bis sich diejenige Wahrheit zeigt, die tiefer liegt und mehr von der Ganzheit des Seins berührt. Dann drückt sich dieses Sein so aus, wie es die jeweilige Situation erfordert: zupackend oder loslassend.
intellektualitaet.1706794569.txt.gz · Zuletzt geändert: 1.02.2024-14:36 von gerdlothar

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