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Carlos Castaneda

US-amerikanischer Ethnologe und Autor. Geboren 25.12.1925 in Peru, gestorben 27.4.1998, vermutlich in Los Angeles.

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Überblick

Autor, der in seinen Büchern die toltekische Tradition des Zauberers oder Schamanen beschreibt, die ihm durch seinen Lehrer Don Juan Matus vermittelt worden ist.

Wichtige in den Büchern von Carlos Castaneda erläuterte Grundbegriffe sind

Frage:
Welche Wachstumsmöglichkeiten hat derjenige, der gemäß dem in Ihren Büchern verbreiteten Wissen spirituell an sich arbeiten will? Was würden Sie denjenigen empfehlen, die Don Juans Lehren selbst praktizieren wollen?

Antwort:
Dem individuell Erreichbaren sind keine Grenzen gesetzt, wenn die Absicht makelllos ist. Aber noch einmal: Die Lehren Don Juans sind nicht spirituell! Die Idee von Spiritualität paßt nicht zur eisernen Disziplin eines Kriegers. Für einen Schamanen wie Don Juan ist der Gedanke des Pragmatismus die wichtigste Sache.

Als ich ihn traf, hielt ich mich für einen praktischen Menschen, einen Sozialwissenschaftler voller Objektivität und Pragmatismus. Er zerschlug meine Anmaßungen und brachte mich dazu zu erkennen, daß ich, als ein echter Westler, weder pragmatisch noch spirituell war. Schließlich verstand ich, daß ich das Wort „Spiritualität“ bloß im Kontrast zur Käuflichkeit der Welt des täglichen Lebens wiederholte. Ich wollte vom Krämergeist des Alltagslebens wegkommen und nannte diese Begierde „Spiritualität“. Als Don Juan von mir eine Schlußfolgerung, eine Definition dessen verlangte, was ich für spirituell hielt, wußte ich, er hatte recht. Ich hatte keine Ahnung, worüber ich redete.

Es mag ein wenig überheblich klingen, was ich sage, aber es gibt keine andere Art, es zu benennen. Ein Schamane wie Don Juan will Bewußtheit erweitern, d.h. dazu imstande sein, mit allen Möglichkeiten der menschlichen Aufnahmefähigkeit wahrzunehmen. Das schließt eine riesenhafte Aufgabe und einen unbeugsamen Vorsatz ein, der nicht durch die Spiritualität westlicher Prägung ersetzt werden kann.

Aus einem Interview mit Carlos Castaneda

Siehe auch:

Irrtümer des Autors und Abirrung von Interessenten

Nach dem Tod seines Lehrers Don Juan trat Castaneda in den 1990er Jahren an die breite Öffentlichkeit, beispielsweise mit der Propagierung einer körperbezogenen Übungsmethode mit Namen „Tensegrity“ und mit öffentlich abgehaltenen Vorträgen. Der Autor Armando Torres erwähnt in seinem Buch „Begegnungen mit dem Nagual“ mehrfach, Castaneda habe ihm gegenüber eine „neue Phase“ der Verbreitung des Wissens (Nagualismus) angekündigt, bei der alle vorher geheimgehaltenen speziellen Methodiken der Tolteken jedermann zugänglich gemacht und damit eine neue, bewußtere Epoche der Menschheit iniitiert werden solle.

Aus dem einfachen Grund, daß man nicht ohne kompetente Anleitung tiefgreifende Veränderungen bei sich selbst hervorrufen kann, muß diese Ankündigung als Fehlschlag bezeichnet werden. Von ihrem eigenen aufgeblähten „Krieger“-Ego besessene „Nachfolger“ erwiesen sich in der Regel als Sonderlinge, Spinner, Größenwahnsinnige und machtlüstern besondere Kräfte reklamierende Lebensversager, deren Hauptkennzeichen ein übersteigerter Individualismus war. Dies verhinderte die Entstehung erfolgreicher Zusammenarbeit in Gruppen.

Hierzu siehe auch:

Werke

Literatur