Innere Leere

Innere Leere ist eine Empfindung, die als Kennzeichen des Selbst betrachtet werden kann.

Der Verstandesmensch bzw. der westlich konditionierte Mensch interpretiert diese Empfindung als unangenehm. Deshalb versucht er ihr durch Ablenkung, Unterhaltung, Konsum, Suchtmitteln und Beschäftigungen aller Art zu entfliehen. Dieser Impuls zieht ihn nach außen, von sich selbst fort.

Politische Nachrichten, Unterhaltungsindustrie, Internet- und andere Medien dienen primär dazu, diesem Ausweichen Aufmerksamkeitsmaterial und Vorwände zu liefern. Ebenso liegen sehr oft zwischenmenschliche Konflikte, Streitigkeiten, Schwelgen in Erinnerungen oder Zukunftserwartungen/-Befürchtungen sowie die meisten „Probleme“ derselben Motivation zugrunde.

Im asiatischen (z.B. buddhistischen, zen-buddhistischen, schamanistischen (→ Innerer Dialog), Advaita- und Sufi-Kontext) hingegen wird die Empfindung innerer Leere genau umgekehrt gedeutet, nämlich als Möglichkeit, zu sich selbst zurückzufinden.

Siehe auch die Verwendung von Begriffen wie Nirwana, Nichts in diesen Kontexten.

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Präsenz-Übung 16 - Die wahre Bedeutung von Leere und Nichts, GLR, 7.4.2024