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Taoismus

Ursprünge des Taoismus

Das Entstehen des Taoismus in China wird auf die Zeit vom 6. - 4. Jahrhundert v. Chr. datiert. Als Gründergestalt gilt Laotse mit seinem berühmten Klassiker Tao Te King. Als weitere wichtige Einflüsse sind Liä Dsi (ca. 450 v. Chr.) mit seinem Werk Das wahre Buch vom quellenden Urgrund sowie Dschuang Dsi (365-290 v. Chr) zu nennen, mit seinem Hauptwerk Das wahre Buch vom südlichen Blütenland.

Ein Abkömmling der magischen Linie des Taoismus ist das Feng Shui.

Taoismus und Konfuzianismus

Taoismus und Konfuzianismus können als gegensätzlich, ja als polar entgegengesetzt gesehen werden. Während der Taoismus das Handeln (im Sinne von ich-verhaftetem Kontrollieren) ablehnt, betont der Konfuzianismus Pflicht und gesellschaftliche Ordnung. Daher könnte man ersteren auch als anarchistisch und zweiteren als etatistisch/kollektivistisch verstehen. So waren (und sind auch heute noch) die politischen Herrschaftsstrukturen in China konfuzianisch geprägt1). Gleichwohl enthalten sie, wenn auch nicht so offensichtlich, taoistische Grundprinzipien wie das Loslassen, Zulassen, Nicht-Kämpfen und das Mitfließen mit der Lebenskraft.

Taoismus und Zen

Der Legende nach brachte Bodhidharma im 5. Jahrhundert n. Chr. die Lehre Buddhas aus Indien nach China. Hieraus entstand die Lehre und Praxis des Zen, die vom Japaner Dogen von China nach Japan gebracht wurde.

Näheres hierzu siehe:

Man sollte nicht versuchen, Taoismus und Zen zu trennen und theoretisch gegeneinanderzustellen, weil sie im Kern dieselbe innere Erfahrung anstreben — d.h. der Schwerpunkt liegt stets auf Praxis und auf dem Ziel der persönlichen Erleuchtungserfahrung, nicht auf der Entwicklung von weltanschaulichen Konzepten oder Philosophien (wie dies im Westen stets die, scheinbar unwiderstehliche, Tendenz ist).

Als moderner Protagonist des Taoismus sei der Engländer Wei Wu Wei zu nennen, dessen Werk sich auf die Kernproblematik von Selbsterkenntnis bezieht und der sowohl Buddhismus, Taoismus wie auch Zen und Advaita kongenial und mit einer durchgehend homogenen Perspektive präsentiert.

Werke

1)
Dies gilt sowohl für die alten Kaiserreiche wie auch für das moderne kommunistische China.